Eine Kontrollstelle an den alten Handelsstraßen.

Bericht aus der Mitgliederzeitung des Heimatvereins Delmenhorst.

Der Heimatverein Delmenhorst schreibt in seiner Mitgliederzeitschrift vom Dezember 2015:

"Das Gut Hasport entstand schon im frühen Mittelalter. Durch das Gebiet der weiten unbesiedelten "Annen-Heyden" führten die alten Handelswege, die flämischen und die friesischen Straßen ... der Hof Hasport hat wohl eine Kontrollfunktion an diesen wichtigen handelsstraßen gehabt.

Diedrich Mester schreibt in seiner Chronik dazu: "Bekannt sind ja die vielen Überfälle des Delmemhorster Raubgrafen und Straßenschinders Gerd, der für die hanseschen Kaufleute ein Schrecken war." (a.a.O. Seite 18)

"Die Besitzer des Hofes waren früher herrschaftliche Meier, die den Hof für den Grundherrn nur verwalteten. Sie mußten für den Delmenhorster resp. Oldenburger Grafen Hand- und Spanndiesnte leisten und waren auch zu Abgaben verpflichtet."

Auch Mester kennt den Namen Johann Thöle auf dem Hof Hasport.

Man geht davon aus, dass in Hasport der Straßenverkehr kontrolliert und Zoll oder Wegegeld erhoben wurde. ... Die südliche Landwehr wurde 1913 eingeebnet.

"Als Besitzer des Hofes wird erstmalig Johann Thöle zum Hasport erwähnt, als am 2. August 1637 sein Sohn Hinrich getauft wurde", schreibt der Heimatverein.

"Nach einer Karte von 1680 lief über Hasport auch der "Klosterpad" nach dem einstigen Nonnenkloster und späteren Damenstift Heiligenrode. Aus diesem Pfad ging der / die Heutige Hasporter Damm / Hasporter Allee hervor."

In Hasport soll auch eine sogenannte Weg-Kapelle gestanden haben. Müsegades nennt das grpße Michaelis- Himpken oder Thölen-Meer. Der Name Michaelis könnte sich auf eine Wegkapelle beziehen; Himpken wird dagegen eher der Name eines früheren Besitzers sein.

Die Karte zeigt nur noch das "Große" und das "Kleine Meer" undnamenlose Poole.

 

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Die Geschichte wie sie auch das Hotel veröffentlicht.

Die Daten stimmen mit den Aufzeichnungen des Heimatvereins überein.

1780 brannte das kleinere Nebengebäude ab. Es wurde im selben Jahr wieder aufgebaut mit der Inschrift über der Eingangstür:“ Gott bewahr dies Haus vor aller Gefahr, Not und Brand und segne mit milder Hand – Christian Heinrich Thöle und Wubbecke Margareta Thölen anno 1780, den 13 Junius.

Das Gut Hasport ging dann auf die Enkeltochter Grete Thöhle im Jahre 1789 über und im Folgejahr auf ihren Ehemann Martin Pundt. Drei Jahrzehnte später erbte der jüngste Sohn Johann Heinrich Pundt das Gut, der es dann 1998 an seinen Sohn Gustav Hinrich Pundt weitervererbt. Da dieser kinderlos bleibt, wird das Gut 1909 an die Stadt Delmenhorst verkauft.

 

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Die Pläne der Stadt Delmenhorst.

Auf keinen Fall sollte die Stadt Bremen auf dem Gelände ihr Schmutzwasser verrieseln dürfen.

So kam das Gut Hasport durch Kauf an die Stadt Delmenhorst. Wenige Jahre später 1912 stellte diese dann kostenlos Land für fünf Kilometer der neuen Schienenstrecke von Delmenhorst nach Harpstedt und zum Bau des Bahnhofs Annenheide zur Verfügung.

Heute fährt hier nur noch die Museumsbahn Jan Harpstedt.

1933 wurde Hasport von der Gemeinde Hasbergen nach Delmenhorst umgemeindet.

1934 entstand die erste Kleinsiedlung östlich vom Bahnhof (heute Wissmannstraße und Nebenstraßen).

"Das Kernstück des Gut Hasport blieb zunächst noch in landwirtschaftlicher Nutzung. Pächter des Gutes war bis etwa 1926/27 Herman Wischmeyer, dann übernahm der Pächter Hinrich Rogge die Bewirtschaftung des Hofes." (Heimatverein, a.a.O. S. 9)

Das 1780 gebaute Gut Hasport wurde von der Stadt 1967 an Famile Jaekel verkauft und zum Restaurant umgestaltet. Das reetgedeckte Gebäude wurde 1987 ein Raub der Flammen und 1988 durch den aktuellen Neubau ersetzt. Dieser bildet das Hotel Gut Hasport. (a.a.O. S. 9)

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Ein Senior erinnert sich.

Landwirtschaft in den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg.

Es muss nach dem Krieg gewesen sein, zu meiner Kinderzeit, da gab es das Gut Hasport noch als landwirtschaftlichen Betrieb. Zwanzig, vielleicht fünfundzwanzig Kühe habe ich in Erinnerung. Da war dort noch eine Melkfrau angestellt. Die hatte ein eigenes Haus auf dem Gelände. Die war für das Melken am Morgen und am Abend zuständig.

Ich glaube, ihr Mann war im Krieg geblieben.

Und zwei, manchmal drei Knechte waren auf dem Gut beschäftigt.

Beim Essen hatten sie einen eigenen Tisch, vielleicht weil der Tisch sonst zu wenig Platz bot, aber wohl auch um den Rang zum Gutsbesitzer abzubilden.

Neben der Melkfrau und den Knechten war da noch eine Magd für die Hauswirtschaft tätig.

 

 

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Feldhus - Heuerhäuser von Gut Hasport?

Aus den Erinnerungen von Diedrich Mester Hg 1981

Zum Hof Hasport gehörten auch die drei Heuerhäuser, die auf dem südlichen Teil des "Feldes" stehen bezw. standen und allgemein "Feldhus" genannt wurden. Diesen Ausdruck findet man auf alten Urkunden und alten Karten als 0rtsbezeichnung.

Beim Verkauf des Gutes Hasport kamen auch diese Heuer­häuser in den Besitz der Stadt Delmenhorst. Die Stadt verkaufte sie dann wieder.

Das Haus mit der Brandkassen-Nummer 5 d (später Nr. 134) wurde am 17. Februar 1914 von der Familie Hermann Wenke erworben. Im Jahre 1847 vermerkt die Brandkasse: "Schaf­kofen zu einem Heuerhaus eingerichtet, Wert 670 Reichs­thaler = 2000 Mark." Das Haus wurde 1879 verbessert.

Der letzte Eigentümer, Diedrich Wenke, hat den Hof ver­kauft, das Haus wurde im Jahre 1960 abgebrochen. Auf dem Gelände ist später eine Wohnsiedlung entstanden. Die Ab­bildungen zeigen das Haus kurz, vor dem Abbruch.

Die beiden anderen Heuerhäuser waren Doppelhäuser. An beiden Stirnseiten befand sich eine große Dielentür "Neddendör". In dem Haus Nr. 5 f (später Nr. 204) wohnten um 1914 die Familien Kassens und Lubczyk. August Lubczyk hat das Grundstück am 1. Dezember 1921 für 11000 Mark er­worben. Das Ehepaar Lubczyk ist gegen Ende des vorigen Jahrhunderts von Schlesien nach hier gekommen. Der älteste Sohn August wurde im Jahre 1900 in diesem Hause in einem Alkoven geboren. Vorher wohnte in dem Heuerhaus ein Schäfer mit seiner Tochter. Das Haus ist Anfang der zwan­ziger Jahre zu einem Einfamilienhaus umgebaut worden.

In dem Heuerhaus Nr. 5h (später Nr. 220) wohnten um 1914 die Familien Schütte und Bielefeld. Im Jahre 1923 wurde das Haus von Johann Budau erworben, seit etwa 1927 ist die Familie Heinrich Bode Eigentümerin. Auch dieses Haus ist zu einem Einfamilienhaus umgebaut worden.

Auf dem Felde von Hasport, etwa an der Stelle, wo sich. heute Wißmann-Straße und 0tto-Finsch-Straße kreuzen, stand bis Anfang der dreißiger Jahre noch ein alter Schafstall.

Das Gelände um diesen Stall herum bis zur Niederung der Heidbäke bestand zu dieser Zeit noch aus Heide, Ödland, Moor und alten Torfkuhlen. Auch ein altes Schlatt (Heidesee) war noch vorhanden. (nach Diedrich Mester, a.a.O. Seite 23f)

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