Der Bahnhof Annenheide an der Strecke von Jan Harpstedt

Hier hält nur noch die Museumsbahn für ihre Fahrgäste.

Die "Historische Kleinbahn Jan Harpstedt" fährt als Museumsbahn auf der Strecke von Harpstedt bis Delmenhorst-Süd. Schon 1912 ist die Strecke als "Kleinbahn Delmenhorst-Harpstedt" in Betrieb genommen worden.  Vorausgegangen war der Kauf des Gutes Harpstedt durch die Stadt Delmenhorst, damit diese Linie errichtet werden konnte. Annenheide war von Anfang an eine Bahnstation.

"An den Haltepunkten Hasporterdamm (2,1 km ab Bahnhof Delmenhorst) und Stelle (6,5 km)  wurden von Anfang an Wartehäuschen errichtet, die jeweils nur aus einer an der Vorerseite offenen Bretterbude bestanden", schreibt Diedrich Mester in seinen Erinnerungen. (a.a.O. S. 185) 

"In Annenheide (3,8 km) mußten die Fahrgäste auf dem "Perron" (Bahnsteig) unter freiem Himmel warten. Der erste Personenzug fuhr am 5. Juli 1912 von Delmen­horst nach Harpstedt. Damals war es zwar schon verboten, während der Fahrt Blumen zu pflücken, aber sonst ging es noch recht persönlich und gemütlich zu.

Unser Onkel Fidi, der in Bremen beschäftigt war, kam an jedem Wochenende nach Annenheide. Er benutzte nun auch die neue Bahn "Pingel Heini". Eines Tages war er in Delmenhorst von der Reichsbahn auf die Kleinbahn, umgestiegen und wollte in Annenheide aussteigen. Der Zug hielt hier aber nicht er fuhr bis zum Haltepunkt Stelle durch. Als der Zugdführer auf seinen Fehler aufmerksam gemacht wurde, blieb ihm nichts anderes übrig, als den Zug nach Annenheide zurückzufahren." (a.a.O.)

Informationen über die heutigen Aktivitäten des Vereins finden Sie über den Link "Historische Kleinbahn Jan Harpstedt"

Wegen der Corona Pandemie musste der Fahrplan 2020 sehr eingeschränkt werden.

 

Nach oben

Diedrich Mester erinnert sich

Die Chronik datiert aus dem Jahr 1981 und enthält den Rückblick auf alte Zeiten.

"Da es damals außer Fahrrad und Pferdefuhrwerk keine Transportmöglichkeiten gab, konnte die Bahn schon bald einen regen Personenverkehr aufweisen.

Auch die Annenheider, die zum Einkauf oder zur Er­ledigung anderer Angelegenheiten nach Delmenhorst mußten, benutzten nun "Jan Harpstedt", wenn Pferd und Wagen nicht verfügbar waren.

Die Ausflugsgebiete Heiligenrode, Dünsen und. Harpstedt lockten u. a. viele Bremer an. Während der beiden Weltkriege fuhren auch viele "Hamsterer" mit der Klein­bahn.

Im Jahre 1915 erhielt auch die Station Annenheide ein festes Bahnhofsgebäude. Am 27. Februar 1915 be­wertete die Landesbrandkasse unter der Nr. 5m das Haus mit Vor- und Anbau mit 12100,- Mark. Eigentümerin war die Stadt Delmenhorst.

Alle Häuser und Heuerhäuser auf' dem Gelände des Gutes Hasport waren unter der Hausnummer 5, 5a, 5b usw. verzeichnet.

Erst im Jahre 1930 erhielt der Bahnhof die Hausnummer 272.

Neben dem Personenverkehr spielte auch der Güterverkehr eine wichtige Rolle. Der erste Güterwagen, der in Annenheide abgestellt wurde, soll das Umzugsgut unseres Hauptlehrers Emil Meyer enthalten haben, der im Juni 1914 nach Annenheide versetzt wurde.

Besonders vorteilhaft war nun auch die Anlieferung von Massengütern, Kunstdünger, Kohle, Briketts usw. Jetzt konnten die Waggons in Annenheide günstig ent­laden werden.

Der erste Bahnhofswirt war Hermann Peters, der von Harpstedt nach Annenheide kam. Anfang der zwanziger Jahre folgte die Familie Hermann Bultmann. Jetzt ist die Familie Bultmann/Denker Eigentümerin des Bahnhof­gebäudes, die Bahnhofsgaststätte ist aber verpachtet.

Als der Verkehr durch die Zunahme der Kraftfahrzeuge immer mehr von der Schiene auf die Straße verlagert wurde, mußte die Bahn im Jahre 1967 den Personenver­kehr einstellen. Die DHE hat sich auf den Busverkehr umgestellt. Der Gütertransport - hauptschächlich  Massengüter- wird in entsprechendem Umfang aufrecht­erhalten." (Mester, a.a.O. S. 187)

Nach oben

Dies ist eine OpenStreetMap Karte. Wenn Sie auf diese Karte klicken, stimmen Sie der Datenschutzerklärung der OpenStreetMap Foundation (OSMF) zu. Außerdem stimmen Sie unserer Datenschutzrichtlinie zu.