Auf dem städtischen Friedhof Bungerhof gibt es einen Bereich für Islamische Bestattungen.

Im Delmenhorster Kreisblatt vom 16. 2. 2015 schreibt Frederik Grabbe von der Möglichkeit der Bestattung von Muslimen auf einem Teil des Friedhofs Bungerhof.

„Die Waschung des Körpers vor der Bestattung ist im Islam eine Pflicht“, sagt Zafer. Der Leichnam werde danach in weiße Leinentücher gewickelt. „Das weiße Tuch steht für Reinheit. Wenn man zu Gott geht, soll man sauber sein“, erläutert der Vorbeter der Mevlana-Moschee, Osman Altun, den Brauch. Dies sei auch die letzte Gelegenheit für Angehörige, den Verstorbenen noch einmal zu sehen. Bei diesem Vorgang sei oft die ganze Familie dabei, denn einige Angehörige können selbst den Verstorbenen waschen – und das erschwert die Abläufe. „Seitdem der Waschraum in der Friedhofskapelle nicht mehr benutzbar ist, fahren Muslime mit ihren Familien dafür zu Bestattern nach Bremen. Später geht es zur Beerdigung wieder zurück zum Friedhof in Bungerhof“, sagt Engin Dogan, verantwortlich für Bestattungen bei der islamischen Gemeinde. Denn: „Der Prophet empfiehlt eine möglichst rasche Beerdigung.“ Lassen sich laut der Mevlana-Gemeinde Einwanderer der ersten Generation in der Türkei beerdigen, möchten die der zweiten oder dritten Generation lieber vor Ort bestattet werden."

Anfang 2015 vereint die Mevlana-Mosschee nach eigenen Angaben 700 Muslime. Eine Statistik, wie viele Muslime in Delmenhorst leben, gibt es nicht. Nach Zahlen der Stadt leben rund 3100 Menschen aus mehrheitlich muslimischen Ländern in Delmenhorst – deutsche Muslime ausgenommen. 2400 davon kommen aus der Türkei.

Nach oben

Enes Sevgi betreibt in Huchting ein muslimisches Bestattungsinstitut.

Knapp zwei Jahrzehnte gibt es das muslimische Gräberfeld in Bungerhof.

Dem Delmenhorster Kreisblatt vom 31. 12. 2020 ist zu entnehmen, dass die Plätze für Beisetzungen auf dem muslimischen Gräberfeld in Bungerhof knapp zu werden drohen. Die dritte oder vierte Generation muslimischer Mitbürger in der Stadt hat immer häufiger den Wunsch, die verstorbenen Angehörigen in der Nähe zu bestatten, d.h. nicht mehr wie die ersten Generationen die Toten in die frühere Heimat zu bringen.

Flucht oder kriegerische Auseinandersetzungen im Heimatland einzelner Muslime machen zudem eine Überführung oft unmöglich, so dass es einen weiteren Grund gibt, hier um einen Bestattungsplatz nachzusuchen.

In Bungerhof sind die Gräber nach Mekka ausgerichtet, wie es der Islam vorschreibt. "Am Tag vor dem Opferfest und vor Ramadan gedenken Muslime ihrer toten Verwandten und besuchen den Friedhof" erzählt Ahmet Arslan, der Sprecher der Mevlana-Gemeinde.

Nach oben

Dies ist eine OpenStreetMap Karte. Wenn Sie auf diese Karte klicken, stimmen Sie der Datenschutzerklärung der OpenStreetMap Foundation (OSMF) zu. Außerdem stimmen Sie unserer Datenschutzrichtlinie zu.