Werke der Barmherzigkeit

Vom Weltgericht bei Matthäus bis zum Buch Tobit in den Apokrypen

Im Matthäusevangelium, dem in der Druckreihenfolge Ersten im Neuen Testament, spricht Jesus zu seinen Jüngern über das Ende dieser Welt, im 25 Kapitel heißt es unter der Überschrift: Vom Weltgericht
31 Wenn aber der Menschensohn kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er sitzen auf dem Thron seiner Herrlichkeit,
32 und alle Völker werden vor ihm versammelt werden. Und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirt die Schafe von den Böcken scheidet,
33 und wird die Schafe zu seiner Rechten stellen und die Böcke zur Linken.
34 Da wird dann der König sagen zu denen zu seiner Rechten: Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!
35 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen.
36 Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen.
37 Dann werden ihm die Gerechten antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dir zu essen gegeben, oder durstig und haben dir zu trinken gegeben?
38 Wann haben wir dich als Fremden gesehen und haben dich aufgenommen, oder nackt und haben dich gekleidet?
39 Wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?
40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.
41 Dann wird er auch sagen zu denen zur Linken: Geht weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln!
42 Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir nicht zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir nicht zu trinken gegeben.
43 Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und im Gefängnis gewesen und ihr habt mich nicht besucht.
44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch nicht getan.
46 Und sie werden hingehen: diese zur ewigen Strafe, aber die Gerechten in das ewige Leben.

In dem Online-Lexikon Wikipedia heißt es dazu:

Das siebte Werk, die Toten zu bestatten, wurde von dem Kirchenvater Lactantius mit Bezug auf das Buch Tobit (Tob 1,17–20 EU) hinzugefügt und hat sich in der katechetischen Tradition der Kirche als Bestandteil der sieben Werke der Barmherzigkeit etabliert.

 in den Apokryphen zur Lutherbibel im Buch Tobit heißt es in der Stelle: (Tobit 1,19-20)

"19 Tobias [ging] wieder bei allen Israeliten umher und tröstete sie und gab ihnen von seinem Vermögen, soviel er konnte: 20 die Hungrigen speiste er, die Nackten kleidete er, die Toten und Erschlagenen begrub er."

"Das Buch Tobit beschreibt im Stil der Patriarchenerzählungen der Genesis das Schicksal der Familie des Tobit ("JHWH ist gütig"), ihre Gefährdung und wunderbare Bewahrung. Das Geschehen spielt in der assyrischen Hauptstadt Ninive und Umgebung, wohin Tobit, vom nordisraelitischen Stamm Naftali stammend, nach 722 v.Chr. verbannt worden sein soll (1,9-11)." (Wikipedia, a.a.O.)

Apokryphen "... sind religiöse Schriften jüdischer bzw. christlicher Herkunft aus der Zeit zwischen etwa 200 vor bis ca. 400 nach Christus, die nicht in einen biblischen Kanon aufgenommen wurden oder über deren Zugehörigkeit Uneinigkeit besteht, sei es aus inhaltlichen oder religionspolitischen Gründen, oder weil sie erst nach Abschluss des Kanons entstanden sind oder zur Zeit seiner Entstehung nicht allgemein bekannt waren.

Nach Benennung, Verfassertradition und Inhalt erheben apokryphe Schriften einen quasibiblischen Anspruch, sei es explizit und vom Verfasser gewollt oder auch ungewollt und nur zugeschrieben. Nur in dieser Hinsicht wurden sie von der vorherrschenden Strömung der Theologie als „apokryph“ im Sinne von abseitig und unzuverlässig charakterisiert, der falsche Schein des Kanonischen und Verbindlichen ist hierfür das entscheidende Merkmal. Die theologische und literarische Qualität vieler Apokryphen bleibt allerdings tatsächlich oft deutlich hinter den kanonischen Schriften zurück." (Wikipedia a.a.O.)

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